Interim-Management in der Corona-Krise

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In den vergangenen Monaten war das Coronavirus in vielen Unternehmen tonangebend. Vor allem mittlere und kleine Firmen mussten sich unter vielen anderen Dingen erstmalig damit befassen, wie sie die interne Zusammenarbeit sowie die Kontakte zu Kunden und Geschäftspartnern aus dem Homeoffice organisieren. Andere Unternehmen kämpfen derzeit mit den Krisenfolgen oder sind dabei, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten. Interim Manager können bei den Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft derzeit steht, wertvolle Hilfestellungen leisten. Die Branche selbst ist von den Krisenfolgen bisher nur moderat betroffen.

Interim Manager in Zeiten von Corona – wie es der Branche geht

Ein Provider von Dienstleistungen im Bereich des Interim Managements veröffentlicht einmal jährlich eine Studie zur Lage der Branche. Für den aktuellen Bericht wurden 645 Manager auf Zeit aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Ein Thema der Erhebung war, wie sich die Pandemie auf ihre Auftragslage und die gesamte Branche auswirkt. 35,5 der Befragten gaben an, dass sie in ihrer Tätigkeit bisher keine Veränderungen durch Corona spüren. Rund 48 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft – allerdings hätte es inhaltliche Projektveränderungen oder Reduktionen des Projektumfangs gegeben. Abgebrochene oder stornierte Projekte hatten lediglich 17 Prozent der Studienteilnehmer zu verzeichnen.

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Mehr als drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass aus der Coronakrise Chancen für den Interim Management Markt resultieren. Erwartet werden diese Chancen insbesondere in der Digitalisierung und in der Reorganisation von Unternehmen sowie in neuen Professionalisierungsmöglichkeiten für die Branche. Allerdings verweist die Studie auch auf Unsicherheiten der befragten Manager: An Soforthilfen und Steuerstundungen für Soloselbständige, zu denen sie gehören, sind sie durchaus interessiert.

Die Unternehmen: Traditionelles Sparprogramm oder Mut zur Veränderung?

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Interim Managerinnen und Manager werden in der Regel dann in ein Unternehmen gerufen, sobald zusätzliche Kapazitäten oder fehlende Expertise benötigt werden, um bestehende Schwierigkeiten schnell zu lösen. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um existenzbedrohende Situationen handeln – jedoch braucht die Firma Unterstützung, um ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu sichern. Für die Auftraggeber ist damit allerdings auch eine Investition verbunden, die sich auf den Cash Flow des Unternehmens auswirkt. In guten Zeiten sind die Ausgaben für Externe mindestens in großen Firmen ein normaler Bestandteil ihres Tagesgeschäftes – in der Krise verordnen sich die meisten Unternehmen jedoch Sparprogramme. So lange sich grosse Teile einer Belegschaft in Kurzarbeit befinden, ist nicht viel Spielraum für den Einsatz externer Mitarbeiter.

In der heutigen Situation ist allerdings schwer absehbar, wie sich das Geschäftsumfeld für die Unternehmen entwickeln wird und wir Fähig das jeweilige Management dabei ist, ihr Unternehmen an den sich verändernden Marktbedingungen auszurichten. Auch und gerade KMUs müssen sich der Frage stellen, ob ihr Geschäftsmodell sie durch die Krise tragen kann und – mindestens ebenso wichtig – auch nach dem Ende der Pandemie noch funktionieren wird. Einige Unternehmen haben sich durch neue – oft digitale und hochpersonalisierte – Geschäftsmodelle in den letzten Monaten im Lauf neu erfunden. Dabei kann es sich um ein völlig neues Online-Business oder die Digitalisierung ihres bisherigen Geschäftsfelds handeln. Einige wenige produzierende und handelnde mittelständische Unternehmen haben ihr Produktportfolio der verändert neuen Nachfragesituation angepasst und liefern heute nich dringend benötigte medizinische Waren.

Neue Perspektiven für das Interim Management?

Aus den neuen Herausforderungen an Unternehmen ergeben sich Ansatzpunkte für das Interim Management – im Hinblick auf neue Handlungsfelder und auch auf das Selbstverständnis des Berufsstands. Möglicherweise agieren Interim Managerinnen und Manager in Zukunft nicht nur als Krisenmanager, sondern als Innovationstreiber in den Unternehmen. Hieraus könnten zunehmend fließende Grenzen zwischen Interim Management und der Beratungsbranche resultieren – mit dem Unterschied, dass Interim Managerinnen und Manager direkt vor Ort im Unternehmen sind, Veränderungsprozesse nicht nur empfehlen und planen, sondern aktiv steuern. Durch ihre Einbindung in die Strukturen der Organisation haben sie deutlich größere Möglichkeiten, ihre Expertisen in Veränderungsprozesse einzubringen. Überzeugungsarbeit für alle Beteiligten – Management und Mitarbeitende – ist hier eingeschlossen.

Aktuelle Handlungsfelder

Derzeit dürfte es in den meisten Unternehmen, die sich für Interim Management interessieren oder es in Anspruch nehmen, vor allem darum gehen, die Krisenfolgen zu begrenzen und auf Sicht zu fahren. Interim Management kann jedoch auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, eine tragfähige Vision für die Zukunft zu konzipieren und in die Praxis umzusetzen. Relevante Handlungsfelder sind hier beispielsweise:

Digitalisierungsschub durch die Corona-Krise

Digitalisierungsprozesse spielen hier eine übergreifende Rolle. Spätestens seit dem Beginn des Lockdowns sind sie eine Querschnittsaufgabe, die für so gut wie alle Restrukturierungsmaßnahmen in und nach der Corona-Krise von Bedeutung sind. Vor allem in KMUs hat die Notwendigkeit von Homeoffice einen Lernprozess über die Potenziale digitaler Arbeitsweisen, aber auch ihre aktuellen Grenzen innerhalb des Unternehmens in Gang gesetzt. Zu erwarten ist, dass entsprechende Projekte derzeit und in absehbarer Zukunft auch für das Interim Management im Fokus stehen. Davon auszugehen ist, dass die Corona-Krise gerade im Mittelstand dabei ist, zum Auslöser eines immensen Digitalisierungsschubs zu werden.

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